· 

Der Umweg mit dem Defender


Im Oktober 2020 fand das Projekt "Ford Ranger mit Wohnkabine" ein Ende. Familienplanung warf den Plan über den Haufen. Ein gutes hatte es jedoch!

 

Für den Ford war schnell ein Käufer gefunden! Diverse Beschränkungen während der Pandemie erlaubten es mir nicht, ein Kurzzeitkennzeichen für den verkauften Ford Ranger zu bekommen. Ludger, der Käufer, wohnte jedoch nur knappe 50km von uns entfernt. Wir verabredeten uns, den Kauf hier abzuwickeln und ich würde ihn, samt dem Pickup zu ihm nach Hause fahren.

Vielen ist nicht bekannt, dass man nach Abmeldung des PKWs noch bis Mitternacht mit dem entsiegelten Kennzeichen fahren darf.

Ludger und seine Ehefrau besitzen einen wunderschönen Hof und teilen eine große Liebe mit mir: Pferde!

Neben den wunderschönen Tieren fiel mir auch deren Land Rover Defender auf. Dieser durfte artgerecht über die Jahre seinen Dienst im Namen des Hofes verrichten.

Mein Wunsch, einen Defender zu besitzen, galt für mich als abgehakt und in ferner Weite. Aber meine innere Unruhe wurde größer, je länger ich den Wagen stehen sah.

Ich gab mir einen Ruck und fing ein Gespräch über (so viel kann ich ja schon verraten) unsere spätere Dörthe an und mir wurde eröffnet eine Runde durch Wald und über Wiesen mit dem Fahrzeug zu drehen.

 

Was jetzt folgte, ist in Worte schwer zu fassen. Man stelle sich einen frühen Nachmittag im goldenen Herbst mit beginnenden Laubfall bei bestem trockenen Wetter mit tiefstehender Sonne vor. Durch wunderschöne herbstlich gefärbte Wälder, auf einer leicht kurvigen Straße, bergab, bergauf, entlang langer Pferdekoppeln, auf denen sich langsam die Feuchtigkeit der Nacht ablegt, mit einer musikalischen Untermalung eines gesund tackernden 5 Zylinder Dieselmotors, dem beruhigen rattern ausgewachsener Stollenreifen.

 

Was klingt wie ein Märchen, wurde zu einem wahrgewordenen Traum, denn beim Gespräch eröffnete ich, dass ich seit meiner Kindheit für einen Defender schwärme. Nüchtern und trocken wird mir entgegnet:"... Ja du kannst ihn ja jetzt kaufen! Ich brauche ihn jetzt nicht mehr...."

 

.... Bitte was?! .....

 

Entgeistert schaue ich Ludger an, denn da war klar, dass nur meine Erziehung mich abhalten würde auf den Deal einzugehen und ohne meine Frau zu fragen den Defender zu kaufen.

 

Zuhause erzählte ich voller Begeisterung von dem erlebten und dass ich ja sowieso gerne ein Auto über den Winter hätte, bis unser neuer California da sein würde. Am folgenden Tag ging es also direkt wieder zurück, den Defender genauer begutachten.

 

Fakt ist: Man sieht dem Wagen sein Alter und sein geleistetes an. Achskugeln undicht, Türen verrostet, Alufraß wohin das Auge reicht. "Naja..." dachte ich, "es muss ja nur für 6 Monate sein"

Heute weiss ich, er bleibt!

 

Im laufe der Zeit werde ich euch erzählen, was ich alles am Defender gemacht habe und vielleicht den ein oder anderen Tipp geben können, falls ihr euch auch einen Defender zugelegt habt, oder einen zulegen möchtet!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0